Loading...

Cugnasco Inferiore


Text: Guide Orka
Canyoning kann man in allen 4 Jahreszeiten machen, nur hat man in jeder Saison seine Vor- und Nachteile. So auch im Frühling.

Die Natur ist natürlich mit seinen frischen, grünen Farben am schönsten, die Außentemperatur meist angenehm warm. Leider muss man im Frühling auch mit Schmelzwasser rechnen.

Als wir im Frühling in Tessin angereist sind, hatten wir oben auf dem San Bernardinopass 40cm Neuschnee auf der Straße. Nach 2 Tagen umher planen von Touren hatte wir beschlossen am 3. Tag die Cugnasco Inferiore zu machen. Laut Führer (Eldorado Ticino) war der Wasserstand zwischen ideal und maximal empfohlen. Wir sind auch durch unsere Ausbildung als Tiroler Canyoningführer etwas mehr Wasser gewöhnt – also wieso nicht mehr Action im Wasser.

Nach dem Packen unserer Rucksäcke sind wir zu Fuß durch die Ortschaft mit den schönen Häusern zum Einstieg gelaufen. Nach der letzten Häuserreihe, ist in der Linkskurve ein gut ausgetretener Waldweg, der uns zum Bach leitet.

Der erste noch trockene Abseiler zeigt uns schon, dass wir uns viel im Wasser abseilen werden.

Bei dem 2. Abseiler enden wir schon im frischen Wasser, wo wir schwimmend zum nächsten Abseiler gehen.

Dieser 21 Meter hohe Abseiler überraschte uns mit einer schönen Dusche. Ich (Guide Orka) hatte meinen Rucksack am Gurt fest gemacht. Nach ein paar Metern bin ich ausgerutscht und mein Rucksack ist gleich vollgelaufen mit Wasser. Danach ist mein Rucksack ganz schnell zum Treibanker umgewandelt worden. Mit beiden Händen am Bremsseil bin ich immer schneller nach unten gegangen. Im Landepool hab ich mir überlegt, ob es für die Rucksäcke nicht besser wäre eine Seilbahn zu bauen aber naja, das macht auch Spaß.

Nach ein paar Klettereien und einem Sprung, kommen wir zum höchsten Abseiler dieser Tour. Dieser ist 30m hoch und hat eine Zwischenstufe. Das Abziehen vom Seil ist mit einem höheren Wasserstand eine sehr frische Angelegenheit hier – daher so schnell wie möglich weiter.

Die folgenden 2 Sprünge waren durch das Weißwasser sehr schwierig optisch zu kontrollieren, darum erst mal ein Seil einhängen und den Lande-Pool kontrollieren.

Der 15 Meter hohe Abseiler der jetzt kommt, kann bei unerfahrenen Personen zu Problemen führen, ist aber gut machbar. Nach einigen Klettereien sind wir auf dem spektakulärsten Teil der Schlucht angekommen. Zwei 10 Meter hohe Sprünge machen den Anfang. Gefolgt durch einen schmaleren Durchgang und einen Sprung zum Schluss. Dieses Aktion-Paket endet mit einem 12 Meter hohen Abseiler.

Das Ende der Schlucht wird durch eine Geh-Strecke eingeleitet und endet mit einem kleinen Sprung in einen Pool.

Am Wochenende trifft man hier sicher auf kommerziell geführte Touren.

 

Diese Tour ist geeignet - mit einem idealen Wasserstand - für leicht fortgeschrittene Personen oder mit Guide geführte Touren.

 

Bei sportlicheren Wasserständen ist diese Tour ideal zum Whitewater canyoning training - kann aber für unerfahrene Personen zu Problemen führen. 

Gehzeit: gute 3 Stunden.